Samstag, 23. Juni 2007

Winterschlaf beendet - Viertelmarathon geschafft (Kiel 24.02.2007)


Nach einigen Wochen mit diversen Zipperlein wollte ich mich gestern in Kiel als Walker ins Läufer-Halbmarathonfeld mischen. Da ich auf der Hinfahrt mit der Deutschen Bahn jedoch jede Menge Zeit zum Nachdenken hatte, entschloß ich mich spontan, meinem mangelnden Training Tribut zu zollen und umzumelden auf 10,5 km Walking. Nachdem ich den Kieler Bahnhof verlassen und festgestellt hatte, daß es dort nicht nur über 10 Grad kälter als im Ruhrgebiet war, sondern auch deutlich windiger, war ich restlos überzeugt, daß dies eine gute Entscheidung war. So setzte ich sie gleich in die Tat um. Daß ich mich in den letzten Wochen wenig bewegt habe, schien nicht nur mir aufgefallen zu sein. Die Event-T-Shirt-Verkäuferin taxierte mit geübtem Blick meinen Körperumfang und leitete ihr Verkaufsgespräch mit dem Satz: "Die großen Größen sind hier rechts." ein, worauf ich entgegnete: "Meine Winterjacke trägt halt ein bißchen auf..."


Das Fori-Treffen am Abend war deutlich übersichtlicher als im letzten Jahr, dafür nicht minder kurzweilig. Alleine die Auswahl der Lokalität war ein wenig zeitraubend, da das Verhältnis Nudelesser : italienische Restaurants am Marathonwochenende in einem krassen Mißverhältnis zueinander stand.


Morgens beim Frühstück im Hotel traf ich Mitch nebst Familie. Wir dopten uns noch ein wenig mittels Überdosis Koffein und begaben uns dann in den 400 Meter und zwei Füßgängerampeln entfernten Startbereich. Der Start erfolgte pünktlich um 10.15 Uhr zusammen mit den Halbmarathonis. Die meisten Walker (so auch wir) reihten sich hinten ein. Bis zum Überschreiten der Startlinie war ein halbes Minütchen vergangen. Auch danach gab es noch ein wenig Gedränge, da die Strecke direkt nach dem Startbereich für so viele Läufer doch etwas eng war. Nach 500 Metern entzerrte sich aber das Feld und ich kam gut voran. Die ersten zwei Kilometer absolvierte ich im guten 6er Schnitt. Bei Kilometer 2 überholte ich noch 2 Walker, die weiter vorne gestartet waren. Ab Kilometer 3 reduzierte ich das Tempo auf 6:20 bis 6:30, da ich merkte, daß dies das Tempo war, daß ich konstant halten konnte. Nach der Wende bei Kilometer 5 begann der Kampf mit dem Kieler Gegenwind. Mitch kam mir entgegen und munterte mich auf, indem er mich wissen ließ, daß kein anderer Walker vor mir war. Ich hängte mich für den Rest der Strecke an zwei Halbmarathonis, die ungefähr die gleiche Geschwindigkeit hatten. Zum Glück konnte ich nach gut 10 Kilometern in den Zielbereich abbiegen...


Da ich noch nie einen Viertelmarathon im Wettkampf gewalkt bin, ist die Zielzeit von 1:08:27 zugleich persönliche Bestzeit. Im Zielbereich lernte ich noch den amtierenden Kohlkönig kennen, der mich schon auf der Strecke angefeuert hatte. Ein kleiner ungezeiteter Nachmittags-Walk von Laboe an der Ostsee nach Kiel bei Sonnenschein und relativer Windstille rundete ein perfektes Wochenende ab.

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