Sonntag, 24. Juni 2007

10-Kilometer-Walk light - Brückenlauf Düsseldorf 24.06.2007

Nach dem gemütlichen 60-Kilometer-Walk am letzten Wochenende stand heute das Kontrastprogramm auf der Tagesordnung - der 10-Kilometer-Walk beim Brückenlauf in Düsseldorf. Wie gewohnt trieb mich das Wettkampffieber wieder viel zu früh an den Ort des Geschehens. Obwohl ich mich erst um 9:45 Uhr mit einigen Foris treffen wollte, war ich bereits gut eine Stunde vorher an der Rheinuferpromenade. So hatte ich ausreichend Zeit, mich nachzumelden und den Sonnenschein mit leichter Brise zu genießen.

Ich schlenderte über die Promenade und erinnerte mich an meinen zweiten Marathon, den ich vor gut 2 Jahren hier absolviert hatte. Besonders gut erinnerte ich mich an den Moment, als ich mich bei Kilometer 28 die Rheinbrücke hochschleppte, während direkt darunter die ersten Läufer beim Zieleinlauf begrüßt wurden. Knapp zwei Stunden und einen Gewitterschauer später erreichte ich ebenfalls das Ziel. Ein ähnliches Erlebnis war heute nicht zu befürchten, da ja nur ein ungleich kürzerer Walk auf dem Programm stand.


Langsam füllte sich der Start- und Zielbereich. Mein Dauerkonkurrent Volker steuerte zielsicher auf mich zu und machte damit letzte Hoffnungen, daß er verhindert sei und ich heute langsam machen könne, zunichte. Er erzählte, daß er gestern in Duisburg am Mittsommernachtswalk teilgenommen hätte und heute noch ein wenig unpäßlich sei. Ich glaubte ihm kein Wort.


Das Fori-Treffen war äußerst kurzweilig. Es war schön, Reni, Quirli und Thomas nach langer Zeit wiederzusehen. Ich war sehr angenehm überrascht, als sich auch Mik zu uns gesellte, die ich schon seit langem von ihren Beiträgen aus dem Forum kenne, die ich aber trotz der geringen Entfernung bislang noch nie gesehen habe.

Die Walker sollten fünf Minuten nach den Läufern um 10:50 Uhr starten. So band ich nach dem ersten Startschuß noch mal in aller Seelenruhe meine Schuhe auf, um die Socken ein allerletztes Mal zu richten, als der Starter auch schon sagte: "So, damit der Abstand nicht zu groß wird, können die Walker jetzt direkt auch schon starten." Ich band mir die Schuhe in Rekordzeit wieder zu - ist doch egal wie die Socken sitzen. Die Dixi-Tür flog auf und auch Volker drängte es zur Startlinie. Statt einem Startschuß sagte der Starter "Na dann macht mal...". Volker und ich ließen uns das nicht zweimal sagen und setzten uns umgehend an die Spitze des Feldes, während die letzten Läufer vor uns langsam größer zu werden schienen.

Kurz vor der ersten Brücke stand ein Streckenposten, der uns mit der Nachricht überraschte, daß wir Walker doch die Abkürzung über die Fahrradspindel hoch zur Brücke nehmen sollten. Wie sich später herausstellte, kürzten wir so 500 Meter ab. Da die 10 Kilometer aus zwei Runden bestanden, walkten wir somit insgesamt nur 9 Kilometer. Vielleicht hatte man sich beim Orga-Team gedacht, daß 10 Kilometer zu weit seien (das kann man nicht walken..).

Volker hatte doch nicht tiefgestapelt. Irgendwie wirkte er nicht fit und hatte nach einem Kilometer bereits einen beträchtlichen Rückstand. Mein Forerunner signalisierte mir, daß ich gut gestartet war. Aus einem guten 6er Schnitt wurde bei Kilometer 2 und 4 ein knapper 6er Schnitt. Am anderen Rheinufer wurden wir zusätzlich durch leichten Rückenwind motiviert. Auf der zweiten Rheinbrücke überholten mich Reni, Angelika und Roland. Sie waren überrascht, daß ich nach ihnen gestartet war, mich nun aber vor ihnen befand. Von der geheimen Walker-Abkürzung wußten sie ja nichts.

Nach 4,5 Kilometern ging es das erste Mal durch den Zielbereich. Mir ging es äußerst gut und ich konnte mein Tempo fast konstant halten. Als ich den Streckenposten fragte, ob wir denn in der zweiten Runde wieder die Abkürzung nehmen sollen, schreckte er auf und murmelte irgendwas von "Mit Dir habe ich ja noch gar nicht gerechnet." Nach dem ersten Schock schickte er mich aber wieder auf die Fahrradspindel. Auf diese Weise überholte ich wieder unbemerkt hunderte Läufer.

Ein letztes Mal ging es am anderen Rheinufer entlang. Ein Läufer tätschelte meine Schulter und ließ mich wissen, daß er das richtig klasse fände, wie schnell ich walke. Er wäre am 13.05.2007 beim Ruhrmarathon gestartet und da hätte es doch tatsächlich einen Walker gegeben, der mit 4:51 ins Ziel gekommen sei. Nachdem ich ihm gesagt hatte, wer das war, kamen wir noch ein Weilchen miteinander ins Gespräch.

Auf der letzten Rheinbrücke war ein Hauch von Murmeltiertag angesagt: Reni, Angelika und Roland überholten mich und fragten sich, wie ich das Hase- und Igel-Spielchen wohl hinbekommen hätte. Ich berichtete ihnen von der (ab dann nicht mehr) geheimen Walker-Abkürzung.

Den letzten Kilometer legten wir auf der Zielgeraden zurück. Thomas hatte seine Fotoausrüstung dabei und schoß ein paar herrlich-furchterregende Action-Fotos. Herzlichen Dank dafür! Ich versuchte einen kleinen Endspurt; viel Energie war aber nicht mehr da. Ich überquerte die Ziellinie mit 55:40. Die gesamte Ergebnisliste findet ihr unter http://www.frielingsdorf-datenservice.de/ergebnisse/2007/brueckenlauf/W_All.pdf


Insgesamt war der Brückenlauf eine gelungene Veranstaltung mit einem schönen Streckenverlauf und einer Zeit, mit der ich äußerst zufrieden bin. Als kleinen Mangel empfand ich es schon, daß man den Walkern einen Kilometer geklaut hat, insbesondere da hierfür kein Grund erkennbar war. Das zweistündige Warten auf die Urkunde war nicht wirklich schlimm, da stets einige Foris zugegen waren, die die Wartezeit kurzweilig werden ließen. Wenn im nächsten Jahr zeitgleich nichts anderes ansteht, werde ich gern wieder an dieser Veranstaltung teilnehmen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Georg,

Gratulation zu Deinem tollem Walk in Düsseldorf. Schon ärgerlich das einem so eine gute Zeit mit einer ungewollten Abkürzung kaputt gemacht.
War wieder nett Dich getroffen zu haben.
Vielleicht sehen wir uns ja im August im Hunsrück zum Marathon !

Grüsse
Roland

Anonym hat gesagt…

Hallo Georg,

uff!!! Ich dachte schon, die 55 Minuten wären die Zeit für 10km gewesen! So bist du ja dann Gott-Sei-dank noch bei den "Menschen".

Vor Nijmegen sollest du aber noch 'was Längeres machen.

Ein schöner Bericht von dir - ein echter Sumo!

Gruß Kurt

Martin Schmitz hat gesagt…

HI Georg

Glückwunsch zum Blog

jetzt ist ja die ganze Berlincombo der Just for fun tour verblogt. Super!

Gruß Martin