Die Zeit vergeht wie im Flug und schnell erreichen wir weitere kleine Orte. Die Strecke wird ein bisschen hügelig und die Straßennamen erinnern stark an die Tätigkeit, die wir gerade ausüben.
Nach Erklimmen eines Hügels und 18 zurückgelegten Kilometern ist es erst einmal Zeit für eine kleine Pause.
So idyllisch der Ausblick vom Hügel runter auf die Garonne auch sein mag - mit Uferpromenade ist es jetzt erst einmal vorbei. Wir prüfen die Option, über die Hauptstraße nach Grenade weiter zu wandern, entscheiden uns aber angesichts des Verkehrsaufkommens gegen diese Möglichkeit. Irgendwie muss es ja schließlich auch neben der Straße einen parallel führenden Feldweg geben. So stapfen wir todesmutig durch die Felder und erreichen schließlich einen einsam gelegenen Bauernhof. Glücklicherweise gibt es dort keine unangeleinten Hunde, sondern nur einen hilfsbereiten Einheimischen, der uns mit den Worten "Vous etes perdu?" begrüßt, was frei übersetzt so viel heißt wie "Wann lernt ihr dummen Touris eigentlich, ne Landkarte mitzunehmen?" Ich formuliere in perfektem akzentfreien Französisch unser Begehr, eine wanderbare Strecke nach Grenade zu finden - offenbar der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Er vergisst, dass er Franzose ist und eigentlich gar nicht Englisch können dürfte und erklärt uns in akzentfreiem Schulenglisch, dass das doch ne völlig üble Idee sei, dieseits der Garonne nach Grenade zu wandern - da gäbe es nur die Hauptstraße und die sei nur für ganz Vergnügungssüchtige. Am anderen Ufer allerdings gäbe es einen ganz tollen Fußweg. Er erklärt uns alles ganz genau und schickt uns mit den besten Wünschen wieder auf die Reise.
Wir finden schnell die Brücke über die Garonne, beschließen aber, dass eine Wanderung nach Grenade heute doch den Rahmen sprengen würde. Schließlich sollten es 40 und nicht 60 Kilometer werden. So machen wir noch eine kleine Rast und frisch gestärkt wandern wir am Canal Lateral im Lichte der untergehenden Sonne gen Heimat.
Die letzten Kilometer an der Hauptverkehrsstraße sind nicht ganz so idyllisch, aber ansonsten haben wir eine wunderschöne knapp 40 Kilometer lange Wanderung hinter uns. Jetzt haben unsere Füße eine Woche Zeit, sich zu erholen und dann geht's weiter. Schließlich wollen wir in Dänemark und beim Viertagesmarsch gut trainiert an den Start gehen...
Die Fotos findet ihr hier.
Bis bald
EDDI und Georg
2 Kommentare:
sehr schön!
Ich sehe euer Training nimmt wieder ernsthaftere Formen an. Gut so. Bei aller Romantik das Latschen nicht vergessen. Dann klappts auch mit den Gerndarmen und Totenköpfen...
Gruß Martin
Ist ja toll, wo ihr so schönes spazieren geht ;-)
Jörg
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