Donnerstag, 20. September 2007

Zwischen Frankreich-Urlaub (14.-17.09.) und Toulouse-Reise (21.-24.09.)

Fotos lügen nicht - und so war mein Walk am Baldeneysee nicht gerade von Sommerstimmung und Sonnenbrandgefahr geprägt. In den folgenden Tagen zeigte sich Deutschland schon mal von seiner frühherbstlichen Seite. Aus diesem Grund und vor allem da ich Eddi bereits seit langen 11 Tagen nicht gesehen hatte, freute ich mich riesig auf meinen nächsten Trip nach Toulouse. Die Vorfreude wurde noch dadurch verstärkt, dass ich meinen Blog inzwischen durch die Wetterdaten von Toulouse und Gladbeck ergänzt hatte und so immer im Bilde war, bei welchen Temperaturen man in Südfrankreich brutscheln kann, während hier die ersten Frostbeulen die Haut zieren...

Bei diesem Flug musste ich erstmals in Lyon und nicht in Paris umsteigen. Dies hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass der Weg zum Anschlussflug deutlich kürzer war und sich auch die Preise für Getränke im Flughafen im Rahmen hielten. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist es ja leider nicht mehr möglich, einen Flieger als Selbstversorger mit der Pulle vom Discounter zu betreten. Nach gut 2 Stunden reiner Flugzeit und ein bisschen Wartezeit am Flughafen erreichte ich Blagnac. Hatte ich vor ein paar Wochen noch massive Bedenken, ob das mit der Pendelei nach Toulouse klappt, so macht mir das Reisen von Woche zu Woche mehr Spaß - funktioniert fast besser als eine Bahnreise von Gladbeck nach Magdeburg.

Der Samstag stand im Zeichen der Entspannung. Auf dem Wochenmarkt erwarben wir mehrere Plantagen Obst, um genug Energie für den sonntäglichen Walk zu tanken. An allen Ecken konnten wir Hinweise auf die derzeit in Frankreich stattfindende Rugby-WM finden. Am hell erleuchteten Stadion sahen wir abends, wie Helfer und Sicherheitskräfte sich offenbar schon mal auf ein größeres Ereignis vorbereiteten. An der Garonne war ein Public Viewing Point eingerichtet, an dem nach und nach Rugby-Fans eintrafen. Wir überlegten kurz, ob wir uns nicht wie die anderen ins Gras setzen sollten, jedoch hielten uns Schilder wie "Hundeauslaufplatz" davon ab. Stattdessen testeten wir die Möglichkeiten unserer Billig-Kamera aus und schossen ein paar stimmungsvolle Abendfotos. Die Ergebnisse unseres Tuns finden sich in Eddis Blog.

Den Sonntagmorgen machten wir künstlich ungemütlich, indem wir in aller Hergottsfrühe aufstanden, um unseren geplanten Walk noch vor der Mittagshitze zu absolvieren. Was man in Südfrankreich Mitte September so alles beachten muss... ;-) Eddi hatte ihre erste längere Walking-Strecke in Toulouse so gut gefallen, dass wir sie dieses Mal gemeinsam angingen. Auf dem Weg am Canal Latéral entlang ging es zunächst Richtung Norden. Die nahe gelegene Autobahn beeinträchtigte das Walking-Vergnügen nur unerheblich, da noch nicht viele Autos unterwegs waren. Außerdem hatten wir ja bereits bei unserem ersten gemeinsamen Walk in Berlin ausreichend Autobahn-Erfahrung gesammelt. Nach 5 Kilometern erreichten wir einen Getränkestand und fragten uns, wer denn wohl gepetzt hätte, dass hier heute Walker unterwegs sein würden. War aber nicht wirklich für uns - Schilder und Schrift auf dem Weg deuteten darauf hin, dass hier heute noch eine Laufveranstaltung stattfinden würde. Beim Anblick eines Kilometerschildes kam bei mir auch wieder leichte Vorfreude auf meinen nächsten Walking-Marathon in Berlin auf.

Bei der dritten Schleuse verließen wir den Kanal und durchquerten ein gemütliches Örtchen. Um zur Garonne zu gelangen, nahmen wir einen Abzweig, der bestenfalls beim dritten Hinsehen als Weg zu identifizieren war. Auf einem schmalen Trampelpfad ging es vorbei an Bambuspflanzen, bis wir die Uferpromenade der Garonne erreichten. Hier wurde es erstmals richtig belebt. Eine stattliche Anzahl Läufer machte mal wieder Tempotraining - Lockerjogger und Walker musste man mit der Lupe suchen. Da es jetzt bereits richtig warm wurde und auch der frische Wind, der uns anfänglich begleitet hatte, sich langsam legte, waren wir froh, als wir bereits gegen 12 Uhr unsere erste gemeinsame Trainingseinheit in Südfrankreich beendet hatten. Herr Garmin hatte seinen Dienst ohne Murren getan und zeigte uns an, dass wir 19,5 Kilometer in durchschnittlich 8:20 min/km zurückgelegt hatten. Wir fühlten uns gut und nach ein paar Dehnübungen waren unsere Muskeln quasi wie neu. Viel mehr Training gibt's vor Berlin nicht mehr.

Am Sonntagabend kamen wir zu unserem kollektiven Rugby-Erlebnis. Auf dem Place du Capitole war ein riesiger Public Viewing Point nebst Bühne aufgebaut und eine große Anzahl Zuschauer wartete friedlich auf dem Platz sitzend darauf, dass das Spiel Frankreich gegen Namibia im Toulouser Stadion angepfiffen und auf der Leinwand übetragen wird. Da ich im letzten Jahr während der Fußball-WM in Essen die Erfahrung gemacht hatte, dass sich an Public Viewing Points mehr oder weniger alkoholisierte Neandertaler gegenseitig angrölen und anpöbeln, war ich angenehm überrrascht über die entspannte und familiäre Atmosphäre. Alle saßen friedlich nebeneinander - aufgestanden wurde nur bei einem Punkt für Frankreich und in dem Moment, in dem vor dem Spiel die Kinder des Vaterlandes musikalisch zu den Waffen gerufen wurden - ein perfekter Abschluss eines kurzweiligen Wochenendes.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn man das liest, bekommt ja fast Lust auch....Na ja, die nächsten 2 Wochen ist Ostfriesland angesagt.
Wünsche Euch noch viel Spass.(und denkt dran: Ehe nur noch für 7 Jahre ;-))))

Grüße aus Gladbeck
THORSTEN

Kathrin hat gesagt…

Na ja, was soll ich sagen: Ihr habts gut ;-)) Wollt nur mal nen lieben Gruß dalassen!

Bis bald wa?!