Dienstag, 26. Februar 2008

Pfadsucher unterwegs - 22.-25.02.2008

Durch die Streckenplanung und -umplanung bei den letzten beiden Trainingseinheiten in Toulouse hatte ich mir einen Ruf als legendär-berüchtigter Pfadsucher erworben. Zum einen war da mein Kamera- mit anschließendem Orientierungsverlust, der dazu führte, dass wir die letzten 10 Kiloemter bei strammem Gegenwind an der Hauptstraße zurücklegen mussten; zum anderen erinnere ich mich deutlich an meinen kleinen Anflug von Selbstüberschätzung, der dazu führte, dass wir die letzte Trainingseinheit (viel zu) weit von Toulouse entfernt begannen.


Das letzte Wochenende war folglich ein Wochenende der Läuterung. Um eventuelle Umwege gleich kompensieren zu können, planten wir nur eine knapp 40 Kilometer lange Tour von Villefranche nach Toulouse, so dass wir selbst bei einigen ungeplanten Umwegen nicht über die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit hinausgehen würden. Da die Wanderung in Toulouse enden sollte, wäre spätestens ab Stadtgrenze eine Abkürzung per Bus möglich gewesen. Dass wir bei Gegenwind wandern können und dass das keinen Spaß macht, wussten wir von den letzten Wochenenden ebenfalls. So orientierten wir uns stark an der Wetter- und Windvorhersage und genehmigten uns ausnahmsweise ein bisschen Rückenwind.


Pünktlich um 5 Uhr ging am Samstag der Wecker, sodass wir locker zum Bahnhof laufen und dort den Zug um kurz nach 7 erwischen konnten. Der brachte uns schnurstraks an den Beginn unserer Etappe. Gestärkt mit einem Chocolatinchen wanderten wir auf einem breiten Rad-/Fußweg am Canal du Midi gen Norden. Zunächst trafen wir nur vereinzelt ein paar Jogger. Je mehr wir uns Toulouse näherten, desto bevölkerter wurde es. Auf den ersten 30 Kilometern konnten wir folglich die idyllische Ruhe am Kanal in vollen Zügen genießen. Erst auf den letzten Kilometern wurde es ein bisschen ekelig, da Horden von Radlern teils knapp wie schnell an uns vorbeirasten. Lag anfangs noch Tau auf den Wiesen, konnten wir bereits nach 2 Stunden Wanderung in T-Shirt und kurzen Hosen laufen. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir ohne große Umwege in Toulouse an. Nach insgesamt 47 gewanderten Kilometern stand uns jedoch nicht mehr der Sinn danach, uns ans Ufer der Garonne zu setzen und der Sonne beim Untegehen zuzuschauen - schließlich mussten wir ja irgendwie noch zurück zu Eddis Wohnung; und aufstehen nach 47 Kilometern und einem halben Stündchen Sitzpause gehört nicht zu den angenehmsten Dingen des Lebens.


Um die geschundenen Knochen ein bisschen zu regenerieren, fuhren wir am Sonntag zum Foret de Bouconne. Dort parkten wir das Auto und wanderten zwei der vielen gut markierten Strecken ab. Es ging munter bergauf und bergab auf gut befestigten Waldwegen - genau das richtige, um die Muskeln noch mal ein bisschen zu bewegen, ohne sich zu überfordern. Leider waren die Bäume alle noch recht kahl - aber sobald es Frühling in Frankreich, ist es dort bestimmt richtig malerisch und schattig. Könnte sein, dass wir nicht zum letzten Mal dort waren.



Wie's ansonsten so war, könnt ihr hier sehen. ;-)

Bis bald
Eddi und Georg

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