Dienstag, 13. Mai 2008

Feiertage sind was Schönes

Ich liebe den Frühling. Die Tage werden länger, es wird sonnig, man wird beim Eis essen nicht mehr so komisch angeschaut und es gibt einen Haufen Feiertage. Nie ist mir dies so bewusst geworden wie in diesem Jahr. Während Eddi und ich uns sonst jeweils ein langes Wochenende von Freitag bis Montag mittag basteln müssen, fällt im Mai alles leichter. So liegen zwei tolle lange Wochenenden hinter und zwei weitere vor uns.

Das verlängerte Wochenende in Strasbourg begann für mich bereits am Mittwoch abend. Da kein Direktflieger geht, beschloss ich, mal wieder die gute alte Bimmelbahn zu nehmen. Lief alles wie am Schnürchen und nach 5 Stunden und 6 mal umsteigen erreichte ich schon Strasbourg Hauptbahnhof. So manches Mal wünschte ich mir auf dieser Exkursion, nicht die alte schwere Reisetasche, sondern doch lieber das federleichte Rollköfferchen mitgenommen zu haben - aber wenn man jede Menge überflüssigen Plunder mitschleppen möchte, muss man halt die Konsequenzen tragen.


Geistesgegenwärtig hatte ich ein Hotel nahe am Flughafen gesucht, damit Eddi es bei ihrer Anreise am Donnerstag nicht so weit hat. Gemessen an der Luftlinie war unser Domizil in Lingolsheim auch recht nah am Flughafen. Dazwischen lagen allerdings vorwiegend Autostraßen und abgesperrter Privatbesitz. Bei durchschnittlich 5 Verbindungen am Tag nützte es auch wenig, direkt am Bahnhof zu wohnen und Gleise vor der Tür zu haben, die quasi bis zum Flughafengelänge führten. Ach ja, eine Busverbindung gab es auch noch zu dem Ort, in dem sich der Flughafen befand - führte aber leider zu der Seite des Flughafengeländes, die dem Terminal gegenüberlag. Alles halb so schlimm. Eddi und ich machten das Beste daraus und verbrachten nach unserer Walking-Einlage vom Flughafen zum Hotel ein entspanntes Wochenende mit mächtig Kulturprogramm und einem kleinen sportlichen Highlight.


Beim Stöbern im Walkerforum hatte ich nämlich entdeckt, dass am Samstag die badische Meile stattfand und wir dort die Gelegenheit hätten, Peter (PdNW) mal persönlich kennenzulernen. Ganz nebenbei war auch noch ein Haufen Walker über die 8,8889 Kilometer gemeldet, so dass sich bei mir wieder so ein Hauch Wettkampffieber breit machte. Trainiert hatte ich recht wenig und wenn, dann nur Langstrecken in gemäßigtem Tempo. Außerdem schleppe ich derzeit wieder ein paar Pfündchen mehr durch die Gegend als zu den Zeiten, die ich als Marathontourist verbracht habe. Ideale Voraussetzungen also, um mal einen Walkingwettkampf so richtig ohne Leistungsdruck und Erwartungshaltung zu starten. Petrus verwöhnte uns mit einem wolkenlosen Himmel und sengender Hitze und während sich andere langsam den Schattenplatz im Biergarten suchten, starteten wir unseren Walk. Völlig unerwartet konnte ich ein recht ansehnliches Tempo anschlagen, so dass lediglich zwei Läufer, die offenbar irrtümlich bei den Walkern gemeldet hatten, ein Walker und eine Walkerin vor mir waren. Die erste Hälfte des Walks führte durch die Stadt, die zweite Hälfte äußerst malerisch durch eine Parkanlage. Zwischen Kilometer 6 und 8 erinnerten mich Läufer, die am Wegesrand saßen oder im Liegen mit Infusionen versorgt wurden, daran, dass ich den Walk aus Spaß an der Freud mitmachte und nicht, um die Belastungsfähigkeit meines Kreislaufs zu testen. Ich erreichte das Ziel nach 57:55 min. und war hochzufrieden mit meiner Leistung und vor allem überglücklich, dass ich Eddi wieder in die Arme schließen konnte. Peter erreichte das Ziel nach gut einer Stunde als erster Nordic Walker. Die Siegerehrung bekamen Eddi und ich leider nicht mehr mit, da wir noch ein bisschen Reise zurück nach Straßburg vor uns hatten. Wie's sonst so war in Strasbourg, könnt ihr hier nachlesen.


Das letzte Wochenende verbrachten Eddi und ich gemeinsam in Toulouse. Der 8. Mai ist dort ohnehin Feiertag und den Pfingstmontag haben sich die Franzosen zurück erstreikt, nachdem er eigentlich für die Pflegeversicherung geopfert worden war - eines der wenigen Dinge, für die ich die Franzosen bewundere.


Trotz aller schönen Feiertage musste Eddi am Freitag dann doch noch ein paar Stündchen arbeiten. Vorlaut hatte ich verkündet, auch früh aufzustehen und die 6 Stunden für ein kleines Walking-Training zu nutzen. Als am Freitag der Wecker klingelte, hätte ich mich gerne noch mal umgedreht und ein entspanntes Frühstück so gegen 10 Uhr angepeilt - aber wie sähe das denn aus? Also: Energie heucheln, ab in die Klamotten und mitgefahren zum Airbus-Parkplatz. Inzwischen war es auch schon fast sieben Uhr - die perfekte Zeit für ein wenig Frühsport. Mit Forerunner bewaffnet marschierte ich auch gleich frisch drauf los. Ich hatte nur eine ungefähre Vorstellung, wo's hergehen sollte und ließ mich einfach mal treiben - nach Colomiers, am A330-Werk vorbei, nach Toulouse-Lardenne, zur Garonne und über Blagnac wieder zu Eddis Parkplatz. Kurz vor Ende des Walks war noch ein bisschen Zeit, bei C&A ein frisches Shirt zu kaufen, da sich mein anderes Shirt zwischenzeitlich in eine undefinierbare Masse verwandelt und ich in meinem 30-Liter-Rucksack natürlich keinen Platz für ein Wechselshirt eingeplant hatte. Als Eddi ihren Arbeitstag beendet hatte, lagen insgesamt 36,5 Kilometer im 8:25er Schnitt hinter mir. Das musste an verschärftem Training reichen. Den Rest des Wochenendes genossen wir bei langen gemütlichen Spaziergängen an Garonne und Canal du Midi sowie bei einem Kurztrip in den Schnee. Zwischenzeitlich hinterlassen meine regelmäßigen Trips nach Toulouse offenbar auch bei einem kleinen Teil der dort ansässigen Geschäftsleute erste Spuren. So begrüßte mich ein Eisverkäufer bereits mit Handschlag und sprach freiwillig fließend Englisch mit mir, nachdem ich bei meinen ersten beiden Besuchen seines Lokals nicht gerade durch ausgefeilte Französisch-Kenntnisse aufgefallen war.

Seit gestern abend weile ich wieder in Gladbeck. Heute habe ich Zeit, notdürftig die Wohnung zu wienern und morgen abend bringt der Flieger Eddi wieder zu mir. Wie ich bereits eingangs schon schrieb: Ich liebe den Frühling - und nicht nur den...

1 Kommentar:

Martin Schmitz hat gesagt…

also dieser Flammkuchen....sieht ja wirklich lecker aus!

Gruß Martin