Dienstag, 15. April 2008

23 Kilometer just for fun - immer an der Alster lang

Wochenend-Treffen wollen langfristig geplant sein - und so hatten wir uns bereits vor einigen Monaten entschieden, mal ein gemeinsames Wochenende in Hamburg zu verbringen. Zum einen wird Hamburg sowohl von Düsseldorf als auch von Toulouse direkt angeflogen, zum anderen ist Hamburg und Umgebung ein wahres Eldorado für Besuche bei Freunden und Verwandten. Damit das schöne Wochenende nicht durch übermäßigen Stress bei der montäglichen Abreise beeinträchtigt wird, nahmen wir unser Domizil im Ibis Hotel direkt am Flughafen. Wir erreichten es fußläufig in zehn Minuten und trotz der zentralen Lage war es auf dem Zimmer so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können - einfach herrlich.


Auch das Frühstücksbuffet am Samstag war erste Wahl. Neben dem Rührei, das testweise im April und Mai kredenzt wird, gab es eine riesige Auswahl an Wurst und Käse. Nachdem wir uns in aller Ruhe und in vollen Zügen gelabt hatten, erkundeten wir erst einmal die Gegend. Wir genossen lauschige Gässchen mit alten verschnörkelten und wie aus dem Ei gepellten Häusern. Ist schon klasse für so'n Haus, in einer norddeutschen Hansestadt zu stehen und nicht in einer Großstadt im südfranzösischen Niemandsland.

Am Nachmittag ging es mit dem Zug nach Bremen, um dort eine Freundin von Eddi zu besuchen. Der Kauf eines Wochenendtickets war gar nicht so einfach, da die wenigen Ticketautomaten am Bahnhof gut besucht waren. Außerdem fuhr eine stattliche Anzahl grün-weiß gekleideter mit Schal und Bier ausgerüsteter Bremen-Fans friedlich und gemütlich gen Weserstadion. Im Bremer Hauptbahnhof klärte sich schnell die Frage, gegen wen die Bremer denn wohl spielen mögen. Noch ehe wir den Bahnhof verließen, stolperten wir über einige wild grölende offenbar bis zur Halskrause abgefüllte Angehörige des Gelsenkirchener Proletariats.


Eddis Navi wies uns den Weg zum Treffpunkt. Da wir in unmittelbarer Nähe des Weserstadions vorbeikamen, konnten wir beobachten, wie intensiv hier bereits gefeiert wird, noch ehe das erste Tor gefallen ist. Das Treffen war richtig kurzweilig und fand seinen krönenden Abschluss in einer erstklassigen Fremdenführung durch die Bremer Altstadt.


Sonntag machten wir uns früh auf den Weg, da wir bereits um halb zehn ein kleines Berlin-Gedächtnis-Walking-Treffen mit Martin vereinbart hatten. Da er durch unsere Blogs über unseren Trainingszustand bestens im Bilde war, hatte er ein leichtes Walking-Programm vorgeschlagen: 23 Kilometer von Poppenbüttel nach Altona in gemäßigtem Tempo. Petrus war gnädig gestimmt und ließ angenehme Häppchen Sonne auf uns niederscheinen, die Landschaft war malerisch und die Zeit verging wie im Flug. Zum krönenden Abschluss erwartete uns Helga mit einer frisch zubereiteten Lasagne - einfach klasse. Es hat richtig viel Spaß gemacht, Helga und Martin wiederzusehen. Mit dem nächsten Treffen lassen wir uns nicht so viel Zeit - schließlich ist ja bereits Mitte Juni wieder die 60 Kilometer lange Dänemark-Wanderung angesagt.


Montagmorgen mussten Eddi und ich leider wieder Abschied von einander nehmen - aber die Anzahl der Abschiede ist zum Glück nicht unendlich und verringert sich jeden Montag stetig. Jeder Moment, den ich zusammen mit Eddi verbringen kann, ist ein wunderschönes Geschenk für mich und so freue ich mich riesig auf ihre Ankunft in Düsseldorf am nächsten Freitag.


Kontrastprogramm oder "Da waren's nur noch 26...":

Traurige Nachricht: Zahn Nr. 37 ist tot. Das heißt, tot war er ja schon länger - sogar wurzelgefüllt und überkront. Das ging ein paar Jährchen gut - jetzt hat er mich aber zusehends mehr geärgert und in den unmöglichsten Momenten geschmerzt. Da ich verhindern wollte, dass ich in noch unmöglicheren Momenten mit einer dicken Wange rumlaufe (beispielsweise am ersten Tag des Viertagesmarschs oder so), hatte ich mich entschlossen, ihm den Garaus zu machen. Heute morgen war es nun so weit. Da sich meine Zahnärztin nicht getraut hatte, das gigantische verkrüppelte Teil rauszuziehen, ging ich heute morgen zum Facharzt für Kiefer- und Gesichtschirurgie (Ja, es geht immer noch um Zahnentfernung... ;-)). Hat ganz schön lange rumgezumpelt, der Gute, bis er zunächst die Krone ab, den Zahn in mehrere Stückchen gesägt und ihn schließlich "ausgegraben" hatte. Für den Moment, in dem die Betäubung nachlässt, hat er mir fette Schmerzmittelchen verschrieben, die aber wahrscheinlich die Originalverpackung nicht verlassen werden. Als kleines Bonbon für mich war dem ausgehändigten Merkzettel zu entnehmen, dass Kühlung der Wunde gut tut und ich zunächst weiche Kost essen soll. Mal schauen, ob mir etwas einfällt, was beide Ratschläge kombiniert... ;-)


Fröhliche Grüße vom Krankenlager
Georg

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, wieviel sind es denn nun: 37 minus 1 oder 26?

Einen dicken Genesungsgruß von einer, die ihren Zahnarzt schon seit fast 20 Jahren duzt und herzt, aber ihm gestern auch beinahe die Freundschaft gekündigt hätte

Anonym hat gesagt…

Immer wieder schön zu lesen wie gut es Euch geht. Weiter so !!!

Ach so: Gute Besserung !!! (ich kenn das ja, leider)
Gruß
THORSTEN

Jörg hat gesagt…

Irgendwann muß ich auch mal in den Norden fahren. Die Bilder sind so verlockend.

Gute Besserung

Jörg