Mittwoch, 9. April 2008

Frühling an der Garonne - 04.-07.04.2008

Die gemeinsamen Urlaubstage im März waren einfach nur traumhaft. Dass wir kein großes Glück mit dem Wetter hatten, war deshalb absolut zweitrangig. Einzig unser regelmäßiges Wandertraining ist im letzten Monat ein bisschen auf der Strecke geblieben.

Ein Blick auf den Kalender sagte uns, dass der erste gemeinsame Halbmarathon des Jahres unmittelbar bevorsteht und auch der Viertagesmarsch im Juli mit der einen oder anderen Trainingseinheit vorbereitet werden sollte. Damit das mit dem Training noch mehr Spaß macht, wurde (extra für uns?) das Lauftagebuch schick umgestaltet, so dass wir unsere Heldentaten umgehend aller Welt mitteilen können. Einziger Wermutstropfen ist die Möglichkeit, das Körpergewicht auf 100 Gramm genau einzutragen - und wer will das nach den trainingsarmen und nährstoffreichen Wintermonaten schon?

Regen, Nebel, Wind und ähnliches Wetterunbill hielt uns am letzten Wochenende nicht von unseren Wanderplänen ab. Toulouse verwöhnte uns mit 20 Grad und Sonnenschein. So konnten wir nicht anders und drehten gleich am Freitagabend noch eine kleine 11 Kilometer lange Runde an der Uferpromenade der Garonne.


Bei unseren letzten längeren Samstagswalks hatten wir uns regelmäßig ein (manchmal zu) heftiges Programm vorgenommen, was nicht selten dazu führte, dass wir am Sonntag leicht fußlahm waren. Damit uns das nicht erneut passiert, nahmen wir uns als langen Marsch dieses Mal eine 30-Kilometer-Strecke vor. Was streckenmäßig für Läufer als Marathonvorbereitung reicht, muss auch für Wanderer als HM-Vorbereitung genügen. So wanderten wir an der Garonne entlang nordwärts. Da es zusehends wärmer wurde, waren nur wenige von den Toulouser Profi-Läufern zu sehen. Entweder hatten die ihr Trainingsprogramm schon vor Sonnenaufgang absolviert oder warteten auf die Abkühlung am Abend. So hatten wir den malerischen Weg am Ufer fast völlig für uns.


Etwas belebter wurde es, als wir zur Überquerung der Garonne bei Gagnac auf die Hauptstraße wechseln mussten, aber spätestens als wir den Canal Latéral erreichten, hatte uns die Idylle wieder.


Nach gut der Hälfte der Strecke legten wir ein kleines Päuschen auf einem Steg am Ufer des Kanals ein und füllten unsere Kraftreserven wieder auf. Damit die Kollegen in Deutschland diese Woche auch schön neidisch schauen, drehte ich mein Gesicht noch extra ein bisschen in die Sonne. Die Strafe folgte auf dem Fuß: Ich holte mir einen hübschen Sonnenbrand und kann auch Tage später noch ganze Hautstreifen von meinem Gesicht ablösen.



Der Weg am Kanal war äußerst kurzweilig. Je mehr wir uns Toulouse näherten, desto mehr Wanderer, Fahrradfahrer und Ruderer kreuzten unseren Weg. Zu unserer großen Überraschung sahen wir auch zwei Katamarane, die langsam vor sich hintuckerten. Selbst die Schleusen, von denen wir bislang angenommen hatten, sie seien stillgelegt, konnten wir bei der Arbeit beobachten.


Als wir wieder in Toulouse waren, zeigte unser elektronisches Fleißkärtchen 31 Kilometer an, wir waren noch richtig fit und durften zur Belohnung noch einem erstklassigen Sonnenuntergang am Ufer der Garonne beiwohnen.

Bislang hatten wir bei unseren gemeinsamen Südfrankreich-Wochenenden Toulouse und Umgebung selten verlassen. Da aber der Trainingsfleiß vom Samstag irgendwie belohnt werden musste, beschlossen wir, uns mal die Pyrenäen näher anzuschauen. So fuhren wir ins 80 Kilometer südlich von Toulouse gelegene Foix und unternahmen einen kleinen Spaziergang ins angrenzende Bergland. Obwohl wir uns teilweise auf Hauptstraßen aufhielten, konnten wir ungestört die Landschaft genießen, da Autoverkehr in diesem Landstrich offenbar so gut wie gar nicht stattfindet. So hatten wir einen ungestörten Blick auf die angrenzenden Berge, auf denen teilweise noch Schnee lag. Sonntag stand uns nicht der Sinn nach Rumhetzen, aber ich glaube, wenn wir ins Training für die Landschaftswalks im Herbst einsteigen, wäre hier der richtige Ort, um mal ein paar Steigungen zu üben.


Am Montagmittag mussten wir leider wieder Abschied nehmen. Glücklicherweise sehen Eddi und ich uns schon in gut 47 Stunden wieder. Am Freitag führt uns nämlich unser gemeinsamer Weg nach Hamburg. Wer weiß, wer uns da so alles über den Weg läuft? Wir haben mal gehört, dass es dort auch den einen oder anderen verrückten Walker geben soll... ;-)

Voller Vorfreude grüßen aus Toulouse und Gladbeck
Eddi & Georg

Hier gibt's übrigens die anderen Fotos vom Wochenende.

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